Es wäre schön geträumt anzunehmen, dass Kerio Connect fehlerfrei läuft.
Auch wenn der Vertrieb nicht müde wird, die Vorteile hier in den schönsten Farben zu malen.
Zum Beispiel das Kerio Connect Support Forum ist sehr gut besucht und nötig:
Im Gegensatz zu den nachfolgend genannten David Hilfesystemen ist der Kerio Hersteller-Support nach der Installationsphase kostenpflichtig.
Für David sind als Hersteller-Angebote das LiveForum, das offizielle Forum, das InterCom und die Kowledgebase kostenfrei.
Allerdings gebe ich zu, dass die momentane Preispolitik von Tobit.Software bezüglich David-Produkten Anlass zur Sorge gibt.
Ich kann den Kunden der Basic-Edition nicht schlüssig erklären, dass sie mehr als das Doppelte des ursprünglichen Listenpreises der FX12 für ein Jahr SiteCare ausgeben sollen.
Und auch Kunden kleiner Pro-Editionen werden unruhig. Microsoft hat deutlich an Boden gewonnen, seitdem die aktuellen Cloud-Editionen auf dem Markt sind.
Aber schon bei mehr als 5 Usern wird die Microsoft-Variante sehr unübersichtlich. Hier scheint mir David das bequemer zu handelnde System.
Die Stabilität bei Telefax-Anwendungen ist nach wie vor unübertroffen, wenn die Hersteller-Empfehlungen bezüglich der Karten und Media-Gateways eingehalten werden.
Nur - eins bleibt im Hinterkopf:
Was macht es noch für einen Sinn eine Ware zu handeln, die abzüglich der Verkaufskosten online nur den Einkaufspreis einbringt?
Genau das ist bei den David-Produkten schon seit 2 Jahren der Fall.
Dabei machen sich aber nur die wenigsten Onlinehändler die Mühe, nach dem Verkauf auch nur eine einzige InterCom Anfrage zu beantworten.
Das drückt auf das Ansehen - denn ganz bewusst kommt aus Ahaus erst nach angemessener Wartezeit eine Antwort.
Der betreuende Fachhändler soll so die Möglichkeit haben, innerhalb dieser Zeit den Kunden zu kontaktieren und ihm zu helfen.
Tut er das nicht, dann geht das wütende Lamento gegen den Hersteller los "Die InterCom Anfragen werden nicht beantwortet!".
Dabei wissen viele Kunden nicht einmal, dass ihre Support-Fragen fast immer zuerst zum betreuenden Fachhändler gehen.
Ist der zu faul zum Antworten oder unfähig, das InterCom zu bedienen, dann dauert die Antwort ein wenig. -
Ob Tobit.Software angesichts der heutigen Situation den Schwenk zum Direktvermarkter macht? Schon möglich.
Denn für den Handel lohnt die Vertriebsarbeit bezüglich David nicht mehr.
Der SiteCare Service wirkt auf mich als ein ziemlich kräftiger Schritt in Richtung bequemer Direktvermarktung.
Wie dann aber - wenn der Fachhandel wirklich außen vor ist - der Support von einer halben Million David-Installationen abgewickelt werden soll ist etwas rätselhaft.
Die Vertriebssituation ist bei den meisten Microsoft-Produkten nicht anders:
Kaum auf dem Markt werden Microsoft-Programme unterhalb der 500 Euro Marke nur verramscht.
Microsoft zieht eine Bremse in Form von Office-Lizenzen, die nur noch ein Jahr lang gültig sind.
Die Bremse scheint auch bei der Reaktionszeit zu Support-eMails zu greifen. Sie begeistert nicht.
Und telefonischer Microsoft-Support zu Server- oder Exchange-Fragen endet meist bei der Preisangabe: Pro Frage ab 180,- €...
( )
Genau dieses Support-Erlebnis bei Microsoft bewirkte, dass ich Anfang 2003 Tobit Partner wurde. -
Nun, auch bei Kerio dauert es vermutlich nur noch drei Monate, bis die Produktpreise ebenfalls am Boden sind.
Denn immer mehr Kerio Anbieter raufen sich um einen in Deutschland relativ kleinen Kundenkreis.
Wird dann in paar Monaten eine brandneue Alternative zu Kerio intensiv beworben? Ja. Aber wahrscheinlich nicht nur eine. -
Dabei dürfen wir eines nicht vergessen:
EDV-Produkte sind längst zu kurzlebigen Modeartikeln verkommen.
Und was in der Mode älter als ein Jahr ist, das ist nun mal nicht mehr modern.
Gestern war ein iPad noch etwas Tolles. Heute ist es schon langweilig.
Mit David, Exchange und Kerio ist es nicht viel anders. Oder?