Ist Tobit unprofessionell?

Genau diese Frage stellt sich bei mir so langsam.

Neben vielen Kleinigkeiten, die sich so über die Jahre bei der Arbeit mit Tobit-Produkten herausgestellt haben gibt es aktuell bei mir drei konkrete Punkte, die mich echt an der Professionalität zweifeln lassen:

• Bei mehreren David-Installationen ruft der Grabbing-Server auf einmal nicht mehr ab und es kommen keine externen Nachrichten mehr rein. Die Fehlfunktion wird aber auch nicht durch David erkannt und eine entsprechende Meldung ausgegeben, nein, es passiert einfach gar nichts, so dass der Fehler dann erst einen Tag später realisiert wird (super). Okay, per Fernwartung Grabbingserver neu starten, Mails werden wieder abgerufen. Dann hängt er wieder. Nach duzenden Neustarts geht es dann auf einmal wieder ohne dass ich weiß, so das Problem gelegen hat. Der Fehler lag nicht beim Provider (mit anderen Clients getestet). Es lag einfach an David und ich habe keine Erklärung dafür. Was sagt man dann zu seinem Kunden, vor allem wenn das öfter passiert?
• Die Strongbox soll für Sicherheit sorgen und täglich nachts im Hintergrund alle Daten sichern. Man bezahlt viel Geld dafür, also sollte man sich auch darauf verlassen können. Ich schaue mal zufällig im InfoCenter auf die Datensätze und was sehe ich? In jedem Monat werden immer nur willkürlich ein paar Tage gesichert. Wurde vom System ein Fehler erkannt? Wieder nicht! Der Statusmonitor sagt Backup zu 100% erstellt aber im Log sieht man, dass er mittendrin hängen geblieben ist. Wie soll man so etwas verkaufen?
• Und dann natürlich die Art und Weise, wie FP verteilt werden. Nach jedem FP gibt es ein Hotfix, nachdem es bei irgendjemanden die Installation zerschossen hat. Jedesmal muss man irgendeinen Nachteil feststellen, nachdem man ein FP installiert hat.

Ich würde auch gerne mal von denjenigen hier wissen, die noch andere Produkte einsetzen bzw. betreuen (z. B. Exchange, Lotus Notes etc.): Verhält sich das dort genauso?

Ich schliesse mich vollkommen an!!!

Lustige leere Emails sind auch eine nette Abwechslung die nicht zu erklären sind(Inhalt verschwindet einfach nach ein paar Taagen)
Manche User können einfach nichtmehr senden, von heute auf morgen ohne eine Änderung(User löschen und mit den gleichen Einstellungen neu anlegen behebt das Problem)
Strongbos sichert wann Sie will, manche Sicherungen beinhalten keine Unterordner

die Liste kann ellenlang ausgeführt werden :-/

Mich stört vor allem das mit den ServicePacks - weil ich immer erst vortesten muss, und dann die zu betreuende Kundschaft vorwarnen kann und bewerten kann, das das und das geht nicht mehr richtig.

Ich habe auch einige Exchanges unter mir - aber der MS Support ist bei weitem schlechter als der von Tobit. Aber wenn ich bedenke, dass wir für unser Produkt 24*7*365 Gratissupport anbieten frage ich mich, warum das andere nicht schaffen.

@dj2k: Und wie ist das bei den Exchanges mal abgesehen vom MS Support sonst so? Läuft ein installierter Exchange stabil durch oder kommt es auch irgendwann zu irgendwelchen Problemen, die nicht wirklich nachvollzogen werden können?

Software ist ja immer Glückssache - von daher Hilft das Schimpfen nicht viel.

Exchange 2007 ist schon viel viel besser geworden und nicht mehr ganz so ein Monster wie die alten Versionen. Aber Windows und der Preis ist halt das nächste. Ich mag Tobit als Mailclient aber als Mailsever ist das Ding aus meiner Sicht nicht brauchbar und das Multimedia-Zeug geht uns glaube ich allen auf den Senkel

Zitat von crazymetzel

Lustige leere Emails sind auch eine nette Abwechslung die nicht zu erklären sind(Inhalt verschwindet einfach nach ein paar Taagen)

Der Humor hört aber auf, wenn digital signierte Eingangsrechnungen von 6 Monaten futsch sind und damit der Vorsteuerabzug wegfällt, bzw. man jede einzelne prüfen und neu anfordern darf!

Zitat von dj2k

Software ist ja immer Glückssache - von daher Hilft das Schimpfen nicht viel.

Offensichtlich hat Tobit nicht viel Glück!

Thomas

Zitat von tommy1

Der Humor hört aber auf, wenn digital signierte Eingangsrechnungen von 6 Monaten futsch sind und damit der Vorsteuerabzug wegfällt, bzw. man jede einzelne prüfen und neu anfordern darf!

Offensichtlich hat Tobit nicht viel Glück!

Thomas

Ich hab mir das Archive-System mal ein bisschen angeschaut:
Das ganze besteht ja aus der (von jedem heiß geliebten) archive.dat, die eine Index-Datei bildet und den eigentlichen Mails, die pro Mail in eine Datei abgelegt werden. Völlig legitimes Prinzip, macht Maildir auch so, funktioniert wunderbar.

Der gute Teil ist vorbei, jetzt wirds übel: Der erste WTF ist, dass Mails in mehrere Dateien aufgespalten werden, wobei die Kopfdaten in einem Binärformat landen. Dann, die archive.dat - das ist nicht nur ein Cache, damit die Clients schneller das Verzeichnis einscannen können - nein, da wandern so unwichtige Sachen wie der Betreff der Mail rein (der aus der eigentlichen Mail rausgelöscht wird) - WTF?

Und dann geht's erst richtig los: die archive.dat ist praktisch eine Datenbank. Und zwar nicht eine, wie man das heute so kennt, von wegen ACID und Datenintegrität und so: Nein, das ist old-school ISAM. Ohne echtes Locking, nix atomar, nix Transaktionen. Zu deutsch: das ganze ist schon prinzipiell ne tickende Zeitbombe -- speziell dann, wenn man wie die Tobits mit Threads rumhantiert, und dass da nicht mehr passiert ein kleines Wunder.

Das, zusammen mit dieser völlig verquasten archive.dir (10004000 statt MeinBenutzername - ganz toll) riecht nach Steinzeit-DOS-Codebasis frisch aus den 80ern. Im Gegensatz zu damals sind Mails heute allerdings ein bisschen wichtiger geworden...

Hallo zusammen,

jetzt muß ich mich hier auch mal einklinken...

Ich bin jetzt dabei seit David XL. Gleichzeitig bertreue ich Exchange Server seit Exchange 2000. Die ganzen komischen Phänomene, die ich von David-Servern her kenne (leere Mails, Mails verschwinden, Eingang wird nicht mehr angezeigt, Mails fehlen oder werden nicht angezeigt etc.) kenne ich vom Exchang überhaupt nicht!!
Der Exchange arbeitet mit einer Datenbank (kein filbasierende Geschichte wie David), gut mit einer "häßlichen" Jet-DB aber die läßt sich zumindest mal defragmentieren und mit dem Eseuitl gut administrieren und auch vernünftig sichern!
Die Bricklevel-Sicherung (Sicherung/Wiederherstellung gezielter einzelner Mails) ist bereits seit Jahren Gang und Gebe (Backup Exec, Arcserver etc.)
Und wenn jetzt jemand kommt und was von Lizenz-Kosten sagt, der soll sich doch bitte mal den Small Business Server von Micrsoft anschauen (funktioniert bis 75 Benutzer)!
Ansonsten habe ich mit Exchange-Servern generell nicht so einen hohen administrativen Aufwand. Wenn der läuft, dann läuft er problemlos. Keine Plötzlich autrettenden Mail-verschwinde- oder Eingang-nix-mehr-da-Probleme!
Selbst die Kunden, die schon seit 6.5 dabei sind sagen : "Naja, wir sind es halt gewohnt, daß der David nicht ganz so stabil läuft!"

Aber er hat auch seine guten Seiten - die Faxware!
Ich setze die David Faxware sehr häufig als Faxlösung in Verbindung mit Exchange ein (MX bzw. Connector). Hat sich immer ganz gut verkauft und die Kunden waren immer begeistert!
ABER - jetzt sgat mir Tobit, daß Exchange 2007 nicht unterstützt wird und sie mir auch keinen Termin für den Connector nennen können! So, damit fällt Der Einsatz auch raus!

Grausam ist auch die Lizenzierung! Dieses ganz Pro User/Pro Monat nervt die Kunden total!

Der Grundgedanke von David ist absolut genial. Eine multimediale Schaltzentrale, die XMedia kann und dem Kunden alles bietet, was man als Kommunikationsmedium kennt. Doch leider ist die Zuverlässigkeit nicht ausreichent! Selbst wenn der Support von Tobit sehr gut und kostenlos ist - so viele Anfragen wie ich beim David-Server pro Wochhe/Monat mache, habe ich für kein anderes Serversystem?!? Sorry, so toll David als Grundgedanke ist, so super ich die Mitarbeiter in Ahaus finde (Empfehle jeden mal eine Schulung dort inkl. Flugsimulator ), mir fehlt hier einfach die Stabilität.

So, jetzt aber genug davon...ich gebe weiter an den nächsten!

Hallo,wir nutzen David eigentlich nur, wegen dem inklusiven Client ( Infocenter ). Das ist der einzige Wettbewerbsvorteil aus meiner Sicht.

Zitat von huebbi

System auf Datenbank umstellen !!!
Probleme wie leere oder verschwunde Mail gebe es nicht mehr, bin ich überzeugt!!!

Umstellung auf Datenbank würde für Tobit eine komplett neue Programmierung der Software bedeuten. Da ja irgendwie alles bei denen mit "Dateien" zusammenhängt.

Hallo zusammen,

da scheint Tobit den Sprung auf die Datenbank versäumt zu haben.
Man kommt heutzutage eigentlich nicht mehr um eine vernünftige Datenbanklösung herum. Mittlerweile wird doch alles in DBs abgelegt, weil das sicherungstechnisch und filetechnisch einfach leicht zu handeln ist. Man denke nur an die gegenwärtige SPAM-Flut und dann wird für jede Mail mindestens zwei Files erzeugt. Bei einer Mailflut von z.B. 5.000 Mails pro Tag kommen hier 10.000 Files zusammen - in einem Verzeichnis! Das hier mal Probleme auftreten ist doch einfach denkbar!

Irgendwann muß auch Tobit einsehen, daß eine Datenbank von nöten ist! Das sowas nicht einfach ist und eine grundlegende Änderung des Systems beinhaltet ist selbstverständlich. Entweder rafft es Tobit irgendwann mal oder sie werden irgendwann untergehen mit dieser Lösung!

Grüße,
Ralf

Hallo miteinander,

zu den Datenbanken bzw. Speicherung im Dateisystem muss ich einfach was loswerden:

Auch wenn´s vielleicht im ersten Moment leicht vorsinnflutlich aussieht, ich sehe trotzdem noch immer
Vorteile im Filesystem.
Z.B. bei Rücksicherungen bin ich wesentlich flexibler.
- oder versucht mal bei einem Exchange - Server trotz ordentlicher Datensicherung mit Backup Exec und Exchange-Konnector
einen Teil der Kalendereinträge zurückzusichern !? - ich hab´s zumindest nicht hingebracht.
Dann wird´s richtig aufwendig.
Da ist mir eine Strongbox, die übrigens bei mir und meinen Kunden ordentlich funktioniert, wesentlich lieber.

Ich find´s gut, wenn ich einfach mal ganz unabhängig mit einem einzelnen Archiv experimentieren oder das reorganisieren kann.

Frank

Ich bin mit David auch mehr als zufrieden.

Klar treten nach einem FeaturePack mal Probleme auf.

Aber dies ist auch bei ServicePacks von MS der Fall. Außerdem sollte man sich mal vor augen halten wie oft eine Erweiterung für einen Exchange rausgebracht wird und wie oft für David.

Sicherlich ist der Exchange stabiler und sicherer. Aber er kann eben nur Mail. David ist nunmal das Rundumsorglos Paket. Und in den meisten Fällen hat Tobit recht schnell nen Hotfix fertig, wenn es irgendwo Probleme gab.

Zitat von citab

Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen, vor allem in diese beiden Punkte.
Wichtig ist nur, dass man sich mit der Materie tief genug auskennt. Dafür hat man schließlich Spezialisten, so wie bei jeder anderen (umfangreicheren) Software auch. (gilt natürlich auch für Bugs )

Mein Sprichwort: Wir kochen allen nur mit Wasser (Admins, Systemhäuser und natürlich auch die Hersteller)

Ja, natürlich - aber hoffentlich nicht mit Wasser, das zwanzig Jahre ohne Umrühren in der Ecke stand =)

Zitat von steinkohl

Auch wenn´s vielleicht im ersten Moment leicht vorsinnflutlich aussieht, ich sehe trotzdem noch immer
Vorteile im Filesystem.
Z.B. bei Rücksicherungen bin ich wesentlich flexibler.
- oder versucht mal bei einem Exchange - Server trotz ordentlicher Datensicherung mit Backup Exec und Exchange-Konnector
einen Teil der Kalendereinträge zurückzusichern !?

Filesystem wäre ja auch kein Problem, wenn es denn so wäre - aber es ist ja eben nicht wirklich Filebasiert, es basiert auf einer pseudo-Datenbank, nämlich der archive.dat.
Dass es dateibasiert sehr wohl funktionieren kann, zeigt das Maildir-Format -- der Unterschied zum Tobit-Archivsystem ist auf den ersten Blick klein, auf den zweiten gewaltig: Bei Maildir ist eine Mail = eine Datei, und es gibt auch so eine Art archive.dat - die ist aber nur cache und kann gelöscht werden, relevant sind allein die Mails als Dateien und nicht andersrum, wie bei Tobit.

Ob Datenbank oder Filesystem wäre für mich eigentlich egal, wenn es den funktionieren würde. Wir haben eine Branchenlösung, die mit Dateien oder Datenbank stabil läuft, unsere vorherige Lösung lief auch mit SQL-Datenbank nicht.
Das Problem ist, dass Tobit die Augen zu macht und die Datenverluste zahlreicher Kunden einfach ignoriert, weil man unfähig ist, den Fehler zu finden. Wenn es ein Problem in der Architektur der Anwendung gibt, dann muss man es lösen, egal ob Arbeit oder nicht, alles andere ist tatsächlich unprofessionell.

Thomas